Deutsche Wörter, die in Vergessenheit geraten

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Die deutsche Sprache ist lebendig und verändert sich ständig. Während neue Wörter aus dem Englischen und aus der Jugendsprache Einzug halten, geraten andere Begriffe nach und nach in Vergessenheit. Einige dieser Wörter sind jedoch wahre sprachliche Schätze, die es verdient hätten, wieder öfter verwendet zu werden.

1. Schelmenstück

Ein „Schelmenstück“ bezeichnet eine schlaue oder freche Tat, die mit einem gewissen Schalk oder Humor begangen wird. Heute würde man wohl eher von einem „Streich“ oder einem „Prank“ sprechen.

2. Fisimatenten

Dieses Wort steht für überflüssige Umstände oder Ausreden. Angeblich stammt es aus der Zeit der napoleonischen Besatzung, als französische Soldaten deutsche Mädchen mit „Visitez ma tente“ („Besuche mein Zelt“) lockten – ob diese Herleitung stimmt, ist allerdings umstritten.

3. Wonneproppen

Früher ein liebevoller Ausdruck für ein molliges, fröhliches Baby. Heute hört man stattdessen Begriffe wie „Knuddelbär“ oder einfach nur „Süßer“.

4. Dreikäsehoch

Dieser Ausdruck wurde für kleine Kinder verwendet, die sich gerne älter und größer darstellen, als sie sind. Er bezieht sich auf die Vorstellung, dass ein Kind gerade einmal so hoch wie drei übereinandergestapelte Käselaibe ist.

5. Tausendsassa

Ein Tausendsassa ist eine Person, die in vielen Bereichen talentiert und geschickt ist. In der heutigen Zeit würde man wohl von einem „Multitalent“ oder „Allrounder“ sprechen.

6. Moos haben

Dieses alte Synonym für „Geld haben“ ist heute fast nur noch in älteren Filmen oder Romanen zu finden. Heute sagen viele stattdessen „Cash haben“ oder „flüssig sein“.

7. Kaffeeschmiede

Eine charmante Bezeichnung für ein kleines, gemütliches Café. Heute sind Begriffe wie „Coffee House“ oder „Espresso Bar“ viel üblicher.

8. Backfisch

Früher bezeichnete „Backfisch“ ein junges, unerfahrenes Mädchen in der Pubertät. Heute ist dieses Wort fast vollständig aus dem Sprachgebrauch verschwunden.

9. Jungfer

Einst war dies die gängige Bezeichnung für eine unverheiratete Frau. Heute klingt das Wort antiquiert, und es wurde weitgehend durch „Single“ oder einfach „unverheiratet“ ersetzt.

10. Schabernack

Ein wunderschönes Wort für harmlose Streiche oder Unfug. Heute sagt man eher „Blödsinn“ oder „Quatsch machen“.

Viele dieser Begriffe haben einen besonderen Klang und eine bildhafte Bedeutung, die sie eigentlich erhaltenswert machen. Vielleicht lohnt es sich, einige davon in den eigenen Sprachgebrauch zu integrieren – und ein bisschen sprachliches Erbe zu bewahren.

Welches dieser Wörter kanntest du noch? Oder gibt es alte Begriffe, die du besonders magst?

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