Die älteste bekannte Eiche Deutschlands ist ein faszinierendes Naturdenkmal, das nicht nur durch ihr Alter, sondern auch durch ihre kulturelle und ökologische Bedeutung beeindruckt.
Die Femeiche in Erle (Nordrhein-Westfalen) gilt mit einem geschätzten Alter von rund 1.500 Jahren als die älteste Eiche Deutschlands. Ihr Umfang beträgt etwa 12,5 Meter, und trotz ihres hohen Alters trägt sie noch immer Laub. Der Name „Femeiche“ geht auf die sogenannten Femegerichte zurück, die im Mittelalter unter freiem Himmel – oft unter alten Bäumen – stattfanden. Der Baum war somit nicht nur ein Naturphänomen, sondern auch ein Ort der Rechtsprechung und Gemeinschaft.
Andere bemerkenswerte alte Eichen in Deutschland sind:
- Ivenacker Eichen (Mecklenburg-Vorpommern): Einige dieser Stieleichen sind über 1.000 Jahre alt und gehören zu den mächtigsten Europas.
- Donareiche bei Heede (Niedersachsen, leider 1938 gefällt): Eine einst 1.200 Jahre alte Eiche, die ein wichtiges Symbol germanischer Mythologie war.
- Dicke Eiche von Kasberg (Bayern): Rund 1.200 Jahre alt, mit einem Stammumfang von über 9 Metern.
Alte Eichen sind mehr als nur Bäume – sie sind lebendige Geschichtsbücher. Sie haben Kriege, Umbrüche und Generationen von Menschen überdauert. Ökologisch bieten sie zudem Lebensraum für hunderte Tier- und Pflanzenarten, von Fledermäusen über Käfer bis hin zu seltenen Moosen.
Die ältesten Eichen Deutschlands erinnern uns daran, wie kostbar und verletzlich Naturdenkmäler sind – und wie wichtig es ist, sie für kommende Generationen zu bewahren.